Ehrenamtliches Theater „HAMMERBÜHNE“ in der JVA Dresden
Was lief bereits?
Hier eine Übersicht über die bereits erfolgreich gelaufenen Inszenierungen:
- „Der geheimnisvolle Schlüssel“ im Mai 2009
- „Dinner for one“ in Anlehnung an den Silvester-Filmklassiker im Dezember 2009
- „Dreigroschenoper“ in Anlehnung an das Original von Bertolt Brecht mit Unterstützung der JVA-internen Jailhouseband im Mai 2010
- „Die Rückkehr des Odysseus“ im Oktober/November 2011 im Rahmen des Theaterfestivals der Sächsischen Justiz und in Kooperation mit den angestellten Theaterpädagogen der JVA Dresden
- „Ein modernes Krippenspiel“ im Dezember 2011
- „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ - Sketche von Loriot & Co. im Juni 2011
- „Der zerbroch‘ne Krug“ in Anlehnung an das Original von Heinrich von Kleist im Juli 2012
- „Warten auf …“ in Anlehnung an „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett im August 2013
Was passiert bei dieser ehrenamtlichen (Theater-)Arbeit?
- Wir arbeiten nach den Grundlagen der Theaterpädagogik, indem mit theaterpädagogischen Übungen die Darsteller dabei unterstützt werden, ihr schauspielerisches Potential zu entfalten (Stimme, Rhetorik, Körpersprache, …).
- Die TeilnehmerInnen werden in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert und gefordert.
- Es spielen viele Komponenten, was die Arbeit in Gruppen betrifft, eine Rolle (Gruppenfindungsprozesse, Gruppendynamiken, Teambuilding usw.), welche gemeinsam thematisiert und reflektiert werden.
- Weiterhin wird in Ansätzen der Fokus auf Sucht- und Gewaltprävention gelegt.
- Als Textgrundlagen werden für die einzelnen Inszenierungen eigene Stück- und Textentwicklung der TeilnehmerInnen; Textvorlagen (klassisch) und im Spiel abgewandelte bzw. gekürzte Textvorlagen verwendet.
- Durch situationsbezogenes Arbeiten kommt es zu ganz unterschiedlichen Gewichtungen der künstlerisch-ästhetischen, gruppendynamischen und inhaltlichen Anteile.
- Das Medium Theater ist dabei ein bewährtes Mittel, um die jeweiligen Ziele zu erreichen: die TeilnehmerInnen entwickeln dadurch oft einen direkten Zugang zu eigenen Impulsen und Vorstellungen und die Kommunikation/Interaktion (in Bezug auf die eigene Person und deren Umfeld) wird oft entscheidend vorangebracht
Wie es dazu kam?
- Die HAMMERBÜHNE als ehrenamtlich geleiteten Theaterkurs gibt es in der JVA Dresden seit Sommer 2008 .
- Davor gab es für gewisse von der JVA Dresden angestellte Zeiträume professionelle Theaterpädagogen in der JVA Dresden, im Jahr 2008 jedoch nicht. Es wurde diesbezüglich Bedarf bei den Inhaftierten festgestellt/gemeldet und Herr Detlef Schmidt wandte sich mit dieser Bedarfsmeldung per Anfrage an den HAMMER WEG e. V.
- Projektleitung: Julia Nowak mit anderen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, immer ein Team aus mindestens zwei bis drei Ehrenamtlichen. Beamte der Abteilung Sport/Freizeit der JVA Dresden unterstützen die Veranstaltungen in mehrfacher Hinsicht, besonders in Bezug auf die organisatorischen Rahmenbedingungen.
- Die Arbeit der HAMMERBÜHNE findet ohne anstaltsinterne Projektleitung (z. B. Beamte des AVD, Psychologen, Inhaftierte, Pfarrer, externe Mitarbeiter, Theaterpädagogen, Theaterregisseure etc.) oder deren Mitarbeit in den Kursen statt.
Organisatorisches?
- Zu den einzelnen Aufführungen werden jeweils 50-100 Zuschauer zugelassen.
- Üblich sind ein bis zwei Aufführungen pro Inszenierung (im Falle der Kooperation waren das jedoch mehrere), zusätzlich findet jeweils eine Generalprobe statt.
- Wir wollen mehrheitlich Inhaftierte, deren Angehörige und Ehrenamtliche, im Falle der Kooperation auch externes Publikum ansprechen.
- Die Öffentlichkeit wird über das Projekt per Internetseite des HAMMER WEG e.V. und über den RIEGEL (Gefangenenzeitung der JVA Dresden) informiert. Das Projekt wird überhaupt nicht finanziert. Es wird rein ehrenamtlich gearbeitet. Der Verein HAMMER WEG e. V. spendete pro Jahr ca. 100 € für notwendigstes Material (deckt nicht die Kosten).
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